Als Enie van de Meiklokjes, Moderatorin von „Das große Backen“, zusammen mit Bäckermeisterin Bettina “Betty” Schliephake‑Burchardt in einem TikTok‑Clip erklärte, dass kein Gebäck verschwendet wird, löste sofort das lang gehegte Gerücht um die ungenutzten Torten auf.
Hintergrund: Warum die Frage nach den Resten brennt
Seit dem Start der neuen Staffel 2023 haben Zuschauer:innen immer wieder in den Kommentarspalten von Instagram und Twitter gefragt, ob die kunstvollen Kuchen nach dem Drehtag im Müll landen. In anderen Reality‑Cooking‑Formaten gibt es tatsächlich Berichte über unverbrauchte Zutaten, die weggeschmissen werden – ein Bild, das im Zeitalter wachsender Nachhaltigkeitsdebatten schnell zu Ärger führt. "Nichts wird weggeworfen!", betont Enie im Video, und das ist nicht nur PR‑Schnickschnack, sondern Teil einer klar definierten Produktionsphilosophie von Sat.1.
Wie die Show die Verschwendung verhindert
Die Sendung wird von ProSiebenSat.1 Media SE produziert, dessen Hauptsitz in Unterföhring bei München liegt. Laut einer Sprecherin des Senders, die dem Magazin Bunte gegenüber erklärte, wird jede Zutat im Vorfeld exakt mit den Kandidat:innen abgestimmt – dadurch entsteht keine Überbestellung.
- Rund 70 Personen (Crew, Redaktion, Kandidat:innen) essen nach Drehschluss die Backwerke.
- Verbleibende Grundzutaten wie Mehl, Zucker und Schokolade werden für kommende Aufgaben gelagert.
- Verderbliche Reste (Obst, frischer Teig) werden zu Smoothies oder Quiches verarbeitet und sofort verteilt.
- Bei der Beschaffung wird auf Regionalität, Saisonalität und Bio‑Qualität geachtet.
Die Praxis lässt sich mit einem simplen Ablaufplan zusammenfassen: Nach dem finalen Timercall wird das Studio abgeräumt, alle Stücke werden auf Teller verteilt und das Team – inklusive Moderatoren und Jury – darf erst dann kosten. "Wir essen erst nach Drehen, damit die Kandidat:innen ihre Arbeit nicht behindern", erklärt Enie und fügt hinzu, dass das Regelwerk seit Staffel eins unverändert gilt.
Stimmen aus dem Set: Was sagen die Beteiligten?
"Wir haben nie einen einzigen Kuchen in den Müll werfen müssen", berichtet die Jurorin Bettina, die selbst seit drei Staffeln dabei ist. "Die Rezepte sind so kalkuliert, dass selbst die kleinste Krümelchen sinnvoll eingesetzt werden kann."
Ein Mitglied der Produktionscrew, das anonym bleiben wollte, erzählte uns, dass die Atmosphäre nach dem Dreh fast wie ein kleines Fest sei: "Man sitzt zusammen, probiert die eigenen Kreationen und tauscht sich aus – das stärkt das Teamgefühl enorm."
Die Sprecherin von Sat.1 ergänzt, dass die Nachhaltigkeitsinitiativen nicht nur im Küchenbereich, sondern auch beim Energieverbrauch und beim Papiergebrauch gelten. "Wir setzen auf digitale Skripte, wiederverwendbare Kühlboxen und minimieren Licht‑ und Sound‑Equipment, das über Nacht laufen würde."

Vergleich mit anderen Formaten
Im Gegensatz zu Shows wie "Kitchen Nightmares" oder "Das Perfekte Dinner", wo einzelne Zutaten häufig unverbraucht bleiben und entsorgt werden, hat "Das große Backen" ein klares Konzept, das die gesamte Lieferkette einbindet. Eine Studie des Deutschen Nachhaltigkeitsrates aus 2022 zeigte, dass etwa 30 % der Lebensmittel in deutschen Fernsehproduktionen verschwendet werden – ein Wert, den Sat.1 mit seiner Praxis deutlich unterbieten will.
Der Unterschied liegt nicht nur in den internen Regeln, sondern auch in der öffentlichen Kommunikation: Das TikTok‑Video mit über 120 000 Aufrufen gibt dem Publikum Transparenz, die in der Branche noch selten ist.
Ausblick: Was kommt als Nächstes?
Für die kommende Staffel plant das Produktionsteam neue Ideen, um Resteverwertung noch kreativer zu gestalten. So sollen übriggebliebene Schokoladenschalen künftig zu Gebäcken für das nächste Frühstücks‑Special verarbeitet werden. Außerdem soll ein kurzer „Behind‑the‑Scenes“-Clip nach jedem Show‑Abend das Team beim gemeinsamen Essen zeigen – ein weiteres Signal für die Zuschauer, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Wort, sondern gelebte Praxis ist.
Enie fasst es zusammen: "Die Torten werden alle gegessen. Es klingt unwahrscheinlich, aber es ist wahr. Und das ist erst der Anfang, wenn wir noch mehr Rezepte für Zero‑Waste‑Küche entwickeln."
Häufig gestellte Fragen
Wie viele Personen essen die Backwerke nach dem Dreh?
Rund 70 Personen – darunter die Produktions‑Crew, die Redaktion, die Moderator:innen und die Kandidat:innen – erhalten nach Abschluss des Drehs ein Buffet mit allen fertigen Kuchen und Torten.
Wer hat die Aussage gemacht, dass nichts weggeworfen wird?
Die offizielle Aussage stammt von Enie van de Meiklokjes und Bettina “Betty” Schliephake‑Burchardt in einem TikTok‑Video, das von Sat.1 unterstützt wurde.
Was passiert mit verderblichen Resten wie frischem Obst?
Solche Reste werden nicht entsorgt, sondern zu Smoothies, Quiches oder ähnlichen Gerichten verarbeitet und anschließend an das gesamte Team verteilt.
Wie stellt die Produktion sicher, dass keine Zutaten zu viel eingekauft werden?
Alle Zutaten werden im Vorfeld gemeinsam mit den Kandidat:innen kalkuliert. Es wird nur die Menge bestellt, die maximal benötigt wird, und überschüssige Grundzutaten werden für spätere Aufgaben gelagert.
Wo kann man die Sendung streamen?
„Das große Backen“ läuft mittwochs um 20:15 Uhr auf Sat.1 und ist gleichzeitig auf dem Streaming‑Dienst Joyn abrufbar.