Nein, Freunde werden Uli Hoeneß und Louis van Gaal keine mehr. Seit seiner Entlassung beim FC Bayern München lässt der eigenwillige Coach kein gutes Haar am Präsidenten, der das nicht auf sich sitzen lässt und ebenfalls immer wieder Richtung Ex-Coach schießt. Nun treffen die beiden Kontrahenten verbal erneut aufeinander.
Van Gaal behauptet, dass die Guardiola-Verpflichtung einen „van-Gaal-Stempel“ trage. Das wollte und konnte Hoeneß nicht auf sich sitzen lassen und sagte zur holländischen Zeitung „Telegraf“: „Nur Louis van Gaal kann so etwas sagen. Sein Problem ist, dass Louis sich nicht für Gott hält, sondern für Gott-Vater. Bevor die Welt existierte, war Louis schon da. So wie er die Welt sieht, funktioniert sie nicht.” Rums, das saß. Erste Risse zwischen den beiden gab es schon im Herbst 2010, als Hoeneß in der Fernsehsendung Sky90 seinen damaligen Trainer kritisierte. Hoeneß sagte zu jener Zeit: „Ein Verein ist keine One-Man-Show. Van Gaal akzeptiert keine anderen Meinungen, daher ist es schwer, mit ihm zu sprechen.“ Im April 2011 sagte Hoeneß dann nach der Entlassung des Niederländers: „Dass die Spieler hinter ihm (van Gaal; d.Red.) standen, das ist ein Märchen.“
Der Bondscoach wiederum sagte im Herbst 2012 zur SPORT BILD: „Für mich und meine Arbeit war Uli Hoeneß nicht gut. Ein Chef-Trainer muss mit seinem Stab die Spieler beurteilen, weil er sie täglich in der Kabine und auf dem Platz sieht. Der Präsident kann das nicht, weiß auch nicht, was in der Mannschaft wirklich passiert. Darum sollte er sich nicht einmischen.“ Nein, Freunde sind die beiden nicht. Stein des Anstoßes war die Entscheidung van Gaals, in der damaligen Winterpause Hans-Jörg Butt aus dem Tor zu nehmen und auf Thomas Kraft zu setzen, obwohl der Transfer von Manuel Neuer schon so gut wie sicher war.